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2018-05-28 11:43

Ehrung und Urkundenübergabe Kfz-Innung Kassel

Jahreshauptversammlung der Kfz-Innung Kassel

Kfz-Gewerbe leidet unter Diesel-Diskussion und Bürokratie

Jahreshauptsammlung der Innung des Kraftfahrzeuggewerbes Kassel

Kassel. Dieseldiskussion und kein Ende – auch bei der disjährigen Jahreshauptversammlung der Innung des Kraftfahrzeuggewerbes Kassel im BZetto in Waldau hatte das leidige Thema um Fahrverbote für Dieselfahrzeuge nichts an Aktualität eingebüßt.

Der stellvertretende Obermeister Carsten Gottschalk begrüßte die Innungsmitglieder und Gäste. In Vertretung für den verhinderten Obermeister Georg Wolf ging er im Jahresbericht noch einmal auf die anhaltende „Verteufelung“ von Diesel-Pkw und drohende Fahrverbote ein. Die Verunsicherung der Verbraucher mache sich wirtschaftlich deutlich bemerkbar: „Im Neuwagengeschäft 2017 hat der Diesel deutlich verloren. Nach Angaben unsres Bundesverbandes sackte der Absatz um 13 Prozent ab. Der Anteil der Diesel-Pkw an den rund 3,4 Millionen neu zugelassenen Wagen sank auf 38,8 Prozent. 2016 lag er noch bei fast 46 Prozent“.

Die Umsatzverluste seien auch im Gebrauchtwagensegment zu verzeichnen. Gebrauchte Diesel-Pkw würden inzwischen wesentlich länger und „wie angewachsen“ beim Handel stehen, bei Benzinern sei das nicht der Fall. Jeder Standtag koste den Händler rund 28 Euro pro Tag und Fahrzeug. Hinzu komme der Wertverlust mit einigen tausend Euro pro Fahrzeug. „Daher ist es umso wichtiger, dass es auf politischer Ebene in Sachen Hardware-Nachrüstung älterer Diesel jetzt schnell vorangeht“, sagte Carsten Gottschalk. Ein positives Signal in diese Richtung sei die Aussage im Koalitionsvertrag, die Nachrüstung von Diesel-Bestandsfahrzeugen mit NOx-reduzierender Technik in Abhängigkeit von den Ergebnissen der Diesel-Expertenrunden regeln zu wollen. „Der ADAC hat bewiesen, dass die Nachrüstung funktionieren kann, aber die Produzenten mauern“, war sich der stellvertretende Obermeister mit seinen Innungskollegen einig. Die Mehrzahl der Autohändler bewerte die Hardware-Nachrüstung als wirksame Maßnahme zum Werterhalt der Bestände und zur Reduzierung der Standzeiten.

Die Kaufimpulse, die von der Elektromobilität ausgingen,   seien nicht in der Lage, die Verluste aufzufangen, auch wenn hier ein positiver Trend  zu verzeichnen sei: „Die Zahl neuzugelassener Pkw mit alternativem Antrieb (Elektro, Hybrid u.a.) stieg bundesweit mit fast 118.000 um fast 80 Prozent gegenüber dem Jahr 2016“. 

In Sachen Attraktivität steht das Kfz-Gewerbe weiterhin an der Spitze der nachgefragten Handwerksberufe. „Hier gilt mein Dank auch den ausbildenden Betrieben; in unserem Innnungsbezirk werden zur Zeit 120 Mechatroniker ausgebildet.“ Dabei konnten – aus unterschiedlichsten Gründen – noch nicht einmal alle Stellen besetzt werden.

 Im Anschluss an die Vorträge und der Erledigung einiger Tagesordnungspunkte, standen aktuelle Informationen aus dem Kfz-Landesverband auf der Tagesordnung.  Thomas Klein, Berater Betriebswirtschaft und Technik, informierte die Anwesenden unter anderem über das neue Datenschutzrecht, die Richtlinien zur Gefährdungsbeurteilung und Unfallverhütungsvorschriften. „Es ist ein Unding, dass Handwerksbetriebe mit immer mehr bürokratischen Aufgaben belastet werden“, so der Vorstand der Kfz-Innung Kassel. Man habe insgesamt gesehen, gute wirtschaftliche Bedingungen. „Aber die ganzen bürokratischen Lasten, die man als überzogen und unsinnig empfindet, die sind so weit gekommen, dass wir sagen müssen: Es reicht, es geht nicht mehr.“

Erfreulicher waren da die Ehrungen, die der Vorstand aussprechen konnte: Horst Mück feierte sein 50-jähriges Meisterjubiläum. Neben einer Urkunde erhält er den Goldenen Meisterbrief. 40-jähriges Meisterjubiläum feierten Otto Kahl, Helmut Müller und Bernd Günther.  Auf 25 Jahre Meistertätigkeit können Ralf Kaczmarek, Wolfgang Kautz, Ralf Koch und Karl Ulrich Weinhold zurückblicken.

BU: Carsten Gottschalk, stellv. Obermeister der Kfz-Innung Kassel, die Jubilare Otto Karl und Helmut Müller sowie Dr. Norbert Wett, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Kassel. (v. li.). Foto: khw

BU: 40 Jahre Meistertätigkeit: Jubilar Bernd Günther mit Obermeister Georg Wolf (r.) und Dr. Norbert Wett, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Kassel. (li.) . Foto: khw

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